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16. November 2012

Wenn Führungskräfte Mitarbeiter runterziehen

Oder wie Mitarbeiter Ihren Chef erziehen können

Europa ist in der Rezession. Führungskräfte stehen immer mehr unter Druck. Entsprechend leidet die Kommunikation. In Krisen, im Stress und in Notsituationen wird der Ton harsch, der Inhalt knapp, die Haltung kompromisslos. Der Dialog bleibt immer öfter auf der Strecke. Und das gerade in der Krise, wo Engagement und Kreativität aller Mitarbeiter dringender benötigt werden denn je. Wie erziehen Sie Ihren Chef zu motivierender Kommunikation?

Wenn Führungskräfte Mitarbeiter runterziehen...

...oder wie Mitarbeiter Ihren Chef erziehen können

Gerade wurde es in den Nachrichten gemeldet. Nun ist es offiziell: Europa ist in der Rezession. Das hat einen massiven Einfluss auf Führungskräfte. Sie stehen immer mehr unter Druck. Entsprechend leidet die Kommunikation. In Krisen, im Stress und in Notsituationen wird der Ton harsch, der Inhalt knapp, die Haltung kompromisslos. Der Dialog bleibt immer öfter auf der Strecke. Und das gerade in der Krise, wo Engagement und Kreativität aller Mitarbeiter dringender benötigt werden denn je. Kann man die nächsthöhere Führungsetage zur Besinnung bringen? Wie kann das gehen?

Emotional intelligente Mitarbeiter wissen es natürlich. Der harsche Ton ist nicht persönlich gemeint. Doch viele Mitarbeiter reflektieren das nicht. Sie reagieren emotional auf das negative Klima. Schnell sind sie frustriert und lassen sich von schlechter Stimmung mit runterziehen. Doch der Manager ist mit seinen Gedanken ganz wo anders. Jemand muss ihn auf das Problem aufmerksam machen. Kann ein Mitarbeiter dieses heikle Thema ansprechen?

Na klar. Die Technik nennt sich Feedback. Schon mal gehört? Bei guten Führungskräften – und in guten Zeiten – funktioniert das auch von unten nach oben. Wer eine richtig gute Führungskraft sein will, hat ein offenes Ohr für seine Leute und kümmert sich darum, wie er bei ihnen ankommt. Doch gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, ist wirksames Feedback doppelt schwierig. Oft wird Feedback einfach beiseite geschoben, ignoriert oder sogar abgelehnt. Gar nicht mal, weil Führungskräfte desinteressiert oder arrogant damit umgingen. Vielleicht auch, weil das Feedback nicht so vorgebracht wird, dass es den Manager wirklich berührt.

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Häufig wird Feedback in einer verbalen Form gegeben, die aber alles andere als überzeugend ist. Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter sagt zu seinem Chef: „Wir wissen, die Zeiten sind hart. Aber müssen wir da noch täglich dran erinnert werden? Das frustriert doch nur noch mehr. Ich glaube wir bräuchten gerade jetzt mehr positives Denken.“ Da kann man nichts dagegen sagen. Aber ändern wird es wohl auch nichts. Genau so wenig, wie wenn ihr Lebensgefährte Sie daran erinnert: „wir müssten mal wieder Tante Margret anrufen“. Stimmt! Aber es passiert nicht.

Damit sich etwas ändert, müsste die Botschaft zweierlei Dinge erreichen: Sie muss den Empfänger emotional motivieren und gleichzeitig seine Fähigkeiten verbessern. Was soll das genau bedeuten? Folgendes muss ihr schwieriges Feedback enthalten.

Schritt 1: Sorgen Sie für Sicherheit und Vertrauen. Sonst wird der Empfänger in Abwehr- und Rechtfertigungshaltung kommen. Nutzen Sie also eine Gesprächseinleitung, die ein gemeinsames Interesse anspricht, z.B.: „Ich mache mir Sorgen um die Moral und Motivation unseres Teams. Sie als Führungskraft und Ihre Kollegen haben da ja ein ganz schön schweres Päckchen zu tragen. Ich möchte Ihnen sagen, dass wir alle das wissen. Und dass wir uns für Sie so richtig ins Zeug legen. Jeder will mit anpacken und tun was er nur kann.“

Schritt 2: Jetzt wird’s knifflig. Der nächste Teil des Feedbacks muss emotional mitreißend sein. Dazu muss vor den Augen des Empfängers ein aufwühlender Film abgehen. „Es gibt da etwas, womit Sie uns wirklich helfen könnten: Sie und Ihre Kollegen im Top-Management haben einen riesigen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Vielleicht ist Ihnen gar nicht so bewusst, welche kleinen Details sich am Ende so enorm auf unsere Stimmung und Motivation auswirken. Zum Beispiel haben wir in der letzten Woche allein 5 Mails vom Top-Management bekommen. In jeder dieser Mails ging es entweder um einen weiteren verlorenen Kunden, ein nicht erreichtes Monatsziel, ein Projekt das aus Geldmangel eingestellt werden musste. Mit jedem einzelnen Mail konnte ich in den Gesichtern meiner Kollegen sehen, wie die Stimmung Stufe um Stufe tiefer in den Keller ging. Nach dem letzten Mail, mit der Budget-Kürzung und Ausgabensperre, haben wir fast das ganze Meeting damit verbracht, darüber zu diskutieren, wo das alles für uns enden wird.“

Die Technik, die Sie hier nutzen, ist das Storytelling. Das Ausschmücken Ihres Statements mit vielen persönlichen Details statt abstrakter Aussagen. Mit Beschreibungen echter Menschen mit echten Emotionen nehmen Sie Ihren Zuhörer mit in eine andere Realität. In seinem Gehirn entstehen Bilder von frustrierten Gesichtern, er hört das aufgeregte Meeting förmlich mit, er fühlt plötzlich, was Sie alle fühlen. Der Wünsch nach einer Veränderung dieser Situation wird dringend und persönlich. So entsteht die emotionale Motivation nach dem Motto: „See, feel, change“.

Schritt 3: Die Technik Storytelling nutzen Sie nun auch zum Knowhow-Transfer: Malen Sie Ihrem Chef eine wünschenswertere Zukunft und bringen Sie ihm bei, wie er dahin kommt. „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich erwarte nicht von Ihnen, dass Sie uns vor schlechten Nachrichten beschützen. Aber letzten Monat lief es einmal ganz anders. Da gab es ein Mail, zur Beschränkung der Reisekosten. Das war so inspirierend und mitreißend. Es begann mit dem Hinweis, dass es unserer Firma gelungen ist, die Kosten für externe Dienstleister um 14% zu reduzieren. Der Vorstand sprach von einem kleinen Wunder, einer fantastischen Teamleistung, die das Resultat von großartiger Kreativität und unser aller außergewöhnlicher Anstrengungen war. Die Stelle, er sei stolz auf uns, haben sich Marc und Susanne sogar ausdruckt, mit Textmarker angestrichen und an ihre Pinnwand gehängt.“

In dem Sie den Blick auf die einzige kleine positive Ausnahme lenken, diese ausschmücken, mit echten Menschen und echten Emotionen wird Ihre Botschaft intensiv persönlich erlebt. Sie zeigen was gut funktioniert hat, ohne zu belehren. So lernt Ihre Führungskraft am besten.

Fazit

Führungskräfte sind dafür da, Bestleistungen ihres Teams zu ermöglichen. Das ist ihr Job. Wenn das Verhalten einer Führungskraft für Frust und Demotivation sorgt, ist es richtig – ja sogar Ihre moralische Pflicht - einzugreifen. Jeder im Team hat die Pflicht, andere an ihre Aufgaben und Pflichten zu erinnern, wenn diese nicht liefern. Es ist offenbar möglich, seine Führungskräfte zu „erziehen“. Aber Sie müssen es in der richtigen, für Sie ungefährlichen Weise tun. Im Weitererzählen positiver und negativer Erlebnisse ist keinerlei Unverschämtheit oder Anmaßung zu erkennen. Das machen Sie doch ohnehin jeden Tag. Es ist also ein wirksames Feedback, ganz ohne Vorwurf. Dadurch bleiben die üblichen Abwehrreaktionen aus. Ebenfalls über Storytelling transportieren Sie eine Lernbotschaft. Ganz ohne dass Sie belehren. Trotzdem sieht Ihr Manager plötzlich deutlich, wie es besser geht. Nur durch emotionale Motivation und das Verbessern der benötigten Fähigkeiten können Sie Verhalten wirksam ändern.

 

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Peter Rach

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